Weiterentwicklung der Altenheimseelsorge
Seelsorge-Artikel: Artikel über die Bedeutung und Praxis der Seelsorge im Altenheim.
Seelsorger-Blog: Ein Blog von Seelsorgern, die ihre Erfahrungen und Einsichten teilen.
Veranstaltungen: Informationen über Workshops, Seminare und Veranstaltungen zur Seelsorge.
„Die Barmherzigkeit hat Augen, um hinzusehen; Ohren, um hinzuhören; Hände, um wieder aufzurichten.“
Papst Franziskus begrüßt eine ältere Frau mit Hut bei einem Treffen in der Sankt Franziskus-Kirche in Quito am 7. Juli 2015.
© KNA, Oss. Rom., DBK
"Alles wirkliche Leben ist Begegnung. Wenn wir aufhören, uns zu begegnen, ist es, als hörten wir auf zu atmen."
(Martin Buber)
Was ist die Seele? Diese Frage beschäftigt Philosophen und Theologen seit Jahrhunderten. Platon sah im Körper das Gefängnis der Seele, die erst nach dem Tod in ihre göttliche Heimat zurückkehren kann. Die Bibel hingegen betont die untrennbare Einheit von Leib und Seele, sowohl im irdischen Leben als auch in der Ewigkeit. So unterschiedlich diese Sichtweisen sind, so sehr zeigen sie die Tiefe und Komplexität des Themas. Ebenso schwer fassbar ist heute der Begriff "Seelsorge". Sie ist, wie Musik im Raum, ein Phänomen menschlicher Kommunikation, das sich immer an den jeweiligen Umständen orientiert. Gerade im Alter, wenn Lebenswege oft von Brüchen, Verlusten und der Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit geprägt sind, gewinnt Seelsorge eine besondere Bedeutung. Sie bietet Raum für Gespräche über das, was uns bewegt, für die Auseinandersetzung mit Fragen des Glaubens, der Hoffnung und des Lebenssinns. Sie ist ein Angebot, in einem geschützten Rahmen über Ängste und Sorgen zu sprechen, Trost zu finden und neue Perspektiven zu entwickeln. Aber auch ein kreativer Raum für Musik, Kunst und Literatur: Denn die Seele - ob gefangen oder frei - braucht gerade im Alter Raum, um zu atmen, zu wachsen und Frieden zu finden.
Das Dokument der Deutschen Bischofskonferenz ist eine Konkretisierung des Seelsorgepapiers „In der Seelsorge schlägt das Herz der Kirche“ mit dem Fokus auf alte und pflegebedürftige Menschen. Es berücksichtigt den aktuellen Forschungsstand sowie die Entwicklungen und Erfahrungen während der Corona-Pandemie. Angesichts der Tatsache, dass 76 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause versorgt werden, wird ein Wandel von der Altenheimseelsorge zur Altenpflegepastoral angeregt. Damit öffnet sich der Blick der Altenpflegepastoral von der Konzentration auf den Bereich der stationären Altenpflegeeinrichtungen hin zum Sozialraum. Dies bedeutet eine stärkere Zusammenschau von kategorialer und territorialer Pastoral. Entwicklungen und Herausforderungen wie die zunehmende Pflegebedürftigkeit sowie die Krankheitsbilder Demenz und Depression werden ebenso thematisiert wie die Frage nach den Ressourcen einer alternden Gesellschaft. Darüber hinaus äußert sich das Dokument zur Ökonomisierung im Gesundheitswesen und zu den notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen für die Seelsorge. Themen: Multiprofessionelle Kooperation, persönliche Herausforderungen und Vertrauenskrise
Caritas sammelte „Briefe gegen die Einsamkeit“ – Absender sind Kitas, Schulklassen und Privatpersonen – Empfänger sind pflegebedürftige Seniorinnen und Senioren!
Rund 300 Briefe aus Kindertagesstätten, von Schulkassen, aber auch von vielen Einzelpersonen trafen bei der Caritas ein. Teilweise gelangten sogar Briefe aus anderen Städten und Regionen nach Fulda, denn der Hinweis auf die Fuldaer Briefe-Aktion war über die youngcaritas-Internetseite auch deutschlandweit sichtbar gewesen.
C.Scharf/ Caritas FD
Die Briefe wurden je zur Hälfte an die Sozialstationen der Regionalcaritas in Stadt und Landkreis Fulda sowie an das Altenpflegeheim St. Josef übergeben. Das Foto zeigt die Übergabe der Briefe an Bewohner-Vertreterinnen des Josefsheims durch Fachreferentin Trupp. Mit dabei war auch Einrichtungsleiter Sebastian Etzel. Der Heimbeirat im St. Josef wird dafür Sorge tragen, dass jedem Bewohner und jeder Bewohnerin in der Pflegeeinrichtung einer der Briefe rechtzeitig zum 2025 Osterfest übereicht wird. Allen Briefeschreiberinnen und Briefeschreibern herzlichen Dank!
„Manche Leute altern, andere reifen.“
Sean Connery, schottischer Schauspieler, 1930 – 2020
Weisheit und Wohlbefinden im Alter: Gemeinsam nach innen schauen
Alter ist oft mehr als eine Zahl. Für die Generation der 65- bis 85-Jährigen ist es eine Zeit, die überwiegend von Zufriedenheit, Aktivität und Engagement geprägt ist. Studien zeigen, dass die meisten Menschen in diesem Alter positiv auf ihr Leben zurückblicken, mit einem bemerkenswerten Durchschnittswert von 7,2 auf einer Zufriedenheitsskala. Diese Zufriedenheit hängt jedoch eng mit verschiedenen Faktoren zusammen, darunter die wirtschaftliche Lage, der Gesundheitszustand und die sozialen Beziehungen. Während viele Senioren über ein gutes monatliches Haushaltseinkommen verfügen und ihre finanzielle Situation positiv einschätzen, gibt es auch deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen sozialen Schichten. Gesundheit und Zufriedenheit gehen Hand in Hand, wobei Menschen aus höheren sozialen Schichten tendenziell zufriedener mit ihrer Gesundheit sind und regelmäßiger Sport treiben. Die Nutzung von Technologie, insbesondere des Internets, ist ein weiteres Beispiel für unterschiedliche Erfahrungen im Alter, wobei einkommensstärkere Senioren eher online aktiv sind als ihre einkommensschwächeren Altersgenossen. Unabhängig von diesen Unterschieden ist ein entscheidender Faktor für die Lebenszufriedenheit im Alter u.a. die seelsorgerische Betreuung und der Kontakt zu anderen Menschen. Senioren schätzen Gemeinschaft, Familie und die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen. Viele engagieren sich ehrenamtlich und gestalten ihr Leben aktiv mit. Weisheit im Alter bedeutet, die Lebenserfahrung zu nutzen, um zufrieden, engagiert und mit anderen verbunden zu sein.