Weiterentwicklung der Altenheimseelsorge
Geist und Sinn in der Altenheimseelsorge
Diakonisches Projekt:
„Weisheit im Alter“
In einer Welt, in der Einsamkeit oft unbemerkt bleibt und sich still in die Herzen vieler Menschen einschleicht, setzen wir uns für eine gesamtgesellschaftliche und kirchliche Initiative ein, um dieser stillen Not entgegenzuwirken. Wir sind der Überzeugung, dass Weisheit, besonders in der Seelsorge, eine zentrale Rolle spielt, um Mitgefühl und Verständnis für die Einsamen unter uns zu entwickeln. Die Erfahrungen aus der Altenheimseelsorge zeigen uns, dass Einsamkeit eine weit verbreitete, aber oft unterschätzte Herausforderung ist, die unsere Gesellschaft mehr betrifft, als wir wahrhaben wollen. Mitmenschlichkeit und Glaube sind gefragt! Wir laden Sie herzlich ein, diese Initiative zu unterstützen.
Mit herzlichen Weisheitsgrüßen!
Das Bistum Fulda hat kürzlich eine neue, spannende Ausgabe des Laurentiusbriefs für das Jahr 2026 unter dem Titel „Weisheit suchen“ veröffentlicht, der am 30. Oktober 2025 in den Druck ging und nun allen Interessierten zur Verfügung steht. Im Herzen dieser Ausgabe steht die tiefgründige Frage, wie Menschen ihr Leben gestalten und sinnvoll, vielleicht sogar gemäß ihrer Berufung, leben können. Die Redaktion ist fest davon überzeugt, dass diese existenzielle Suchbewegung untrennbar mit dem Thema „Weisheit“ verbunden ist und dass ein erfülltes Leben gelingt, wenn man diese aktiv sucht und hoffentlich auch findet. Ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, bietet der nach dem Heiligen Laurentius benannte Brief eine Fülle an facettenreichen Zugängen: Stephanie Ernst führt Leserinnen und Leser in die Weisheitsvorstellungen des Alten Israels ein, die Lebensweisheit als zentrales Prinzip begreifen. Andreas Müller und Reiner Uftring teilen persönliche Einblicke in ihre Suche nach Weisheit nach dem beruflichen Ausstieg, während Cornelius Roth die Verbindung zwischen Weisheit und Mystik beleuchtet. Dorothea Coetsier-Fuhrmann erläutert anhand von Lessings „Nathan der Weise“, dass wahre Weisheit im Dialog und im Handeln liegt, und Stefan Ohnesorge untersucht einen Text Bernhard von Clairvauxs, der Selbsterkenntnis als Königsweg zur Weisheit darstellt. Abgerundet wird die Ausgabe durch Meins G.S. Coetsier, der aufzeigt, wie die Auseinandersetzung mit Weisheit der Einsamkeit im Alter vorbeugen kann. Die Redaktion hofft von Herzen, dass die vielfältigen Beiträge des Laurentiusbriefs 2026 die Leserschaft dazu anregen, selbst auf die persönliche Weisheitssuche zu gehen, und wünscht dabei viel Freude und Erkenntnis bei der Lektüre.
Im Rahmen der diakonischen Initiative „Weisheit im Alter” hat Diakon Dr. mult. Meins G. S. Coetsier im Bistum Fulda mit Unterstützung des Sozialen Dienstes das innovative Praxisprojekt „Paragraphen der Weisheit” ins Leben gerufen. Das Ziel des Projekts besteht darin, uns von den Lebenserfahrungen und dem reichen Wissensschatz älterer Menschen begeistern zu lassen und diese unserer heutigen Gesellschaft zugänglich zu machen. In verschiedenen Veranstaltungen und Workshops werden Seniorinnen und Senioren ermutigt, ihre persönlichen „Paragraphen der Weisheit” zu formulieren: prägnante Lebensweisheiten, die aus ihren Erfahrungen hervorgegangen sind. Diese Weisheiten sollen auf unterschiedliche Weise geteilt werden, etwa durch Veröffentlichungen oder Ausstellungen, um jüngere Generationen zu inspirieren. „Paragraphen der Weisheit” fördert somit den lebendigen Austausch zwischen den Generationen und hebt die wertvolle Rolle älterer Menschen in unserer Gesellschaft hervor.
Im Zusammenhang mit dem Dokument der deutschen Bischöfe „Mitsorgend bei den Menschen sein: AltenPflegePastoral als Antwort auf die Herausforderungen einer älterwerdenden Gesellschaft“, das im Januar 2025 veröffentlicht wurde, möchten wir einen kreativen Impuls für die Weiterentwicklung der AltenPflegePastoral durch eine sorgfältige Reflexion über „Weisheit im Alter“ vorstellen.
Das Altern als eine natürliche und zutiefst spirituelle Dimension der menschlichen Existenz entfaltet sich als eine tiefgreifende existenzielle Reise der Reflexion und Erneuerung. Es ist wohl ein Prozess, der das Versprechen birgt, gesammelte Erfahrung, Wissen und letztlich Weisheit: ein Schatz, der über das rein intellektuelle Verständnis hinausgeht.
Letztendlich ist die Verbesserung des Lebens im Alter durch Weisheit nicht nur ein persönlicher Triumph, sondern ein kollektiver Nutzen, da die Einsichten und Erfahrungen der Senioren und Seniorinnen das Gewebe unserer gemeinsamen Menschheit bereichern.
In den Worten eines deutschen Sprichworts: „So gern wir alle würden alt, wenn's erst kommt, ist's jedem zu bald“, oder wie Rumi es ausdrückte: "Gestern war ich klug, also wollte ich die Welt verändern. Heute bin ich weise, also verändere ich mich selbst" - seid weise!
The Furrow ist eine irische Monatszeitschrift für zeitgenössische Kirche und Theologie. Sie hat sich international einen Ruf als mutiges und unvoreingenommenes Forum erworben, in dem die Herausforderungen, vor denen die Kirche heute steht, und die verfügbaren Ressourcen diskutiert werden. The Furrow wurde 1950 am St. Patrick's College in Maynooth, Co. Kildare, von dem verstorbenen Professor J. G. McGarry gegründet und ist nach wie vor eine lebendige Stimme für die Erneuerung der Kirche weltweit.
Im Laufe der fünfzig Jahre haben unter anderem folgende Personen beigetragen: Die Kardinäle Daly, O'Fiaich, Danneels, Kasper, Suenens; Theologen: Karl Rahner, Gabriel Daly, Rosemary Haughton, Enda McDonagh, Nicholas Lash, Mary Grey; führende Politiker: Mary Robinson, Mary McAleese, Garret FitzGerald, John Reid; Schriftsteller: Seamus Heaney, Mary Gordon, Michéal O Siadhail.
Im Rahmen des Heiligen Jahres 2025, das in Rom unter dem Motto "Pilger der Hoffnung" ausgerufen wurde, und insbesondere im Hinblick auf das Jubiläum der Familien, Großeltern und Senioren vom 30. Mai bis 1. Juni 2025, freut sich das Bistum Fulda, das diakonische Projekt "Weisheit im Alter" ins Leben zu rufen. Begleitend zur Veranstaltung "Musik, Hoffnung und Segen" in Fulda, die musikalische Darbietungen der Extraklasse verspricht, schafft "Weisheit im Alter" einen wertvollen Raum für Gemeinschaft, Begegnung und den Austausch von hoffnungsvollen Botschaften und Lebensweisheit. Unser Ziel ist es, der Einsamkeit entgegenzuwirken, die wertvollen Lebensgeschichten und reichen Erfahrungen der älteren Generation zu würdigen und ihnen die Anerkennung zukommen zu lassen, die sie verdienen. Durch die Verknüpfung von Musik, Gemeinschaft, Weisheit und Spiritualität wird "Weisheit im Alter" zu einem Fest der Liebe, des Respekts und der Wertschätzung für unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger. Wir laden Sie herzlich ein, unsere musikalischen Andachten in der stimmungsvollen Severikirche in Fulda zu besuchen und Teil dieser besonderen Initiative zu werden.
Aktuelle Umfragen und wissenschaftliche Studien belegen, dass etwa zwei Drittel der Bevölkerung eine Zunahme an Einsamkeit feststellen. Dies ist eine alarmierende Realität, die uns zur aktiven Auseinandersetzung auffordert. Mit unserem Projekt Weisheit im Alter möchten wir Bewusstsein schaffen und das Gespräch über Einsamkeit fördern.
Eine amerikanische Studie kam zu dem Ergebnis, dass “Weisheit” ein wirksamer Schutzmechanismus gegen Einsamkeit ist. Weisheit in der Altenpflegepastoral, aber auch für die alten Menschen, die allein zuhause sind, bedeutet hier mehr Empathie, Einfühlungsvermögen mit Selbstreflexion und eine bessere Emotionsregulation für sich selbst und andere.
Darüber hinaus engagieren wir uns mit dem diakonischen Musikprojekt Divine Concern und der Initiative Elvis im Altenheim, um Freude und Gemeinschaft in die Lebenswirklichkeit der Bewohnerinnen und Bewohner zu bringen.
Lasst uns die Weisheit nutzen, um Brücken zu bauen und das Mitgefühl für die einsamen Menschen in unserer Mitte zu stärken. Denn jeder Mensch hat das Recht auf einen warmen, menschlichen Kontakt, und gemeinsam können wir etwas bewirken.
„Ich lebe in jener Einsamkeit, die peinvoll ist in der Jugend, aber köstlich in den Jahren der Reife.“
Albert Einstein, deutsch-schweizerischer Physiker und Nobelpreisträger, 1879 – 1955